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  • Eine deutsche Revolution

    INHALT

    Kasimir Edschmid hat die Geschichte dieser Verschwörung aus der Zeit des Vormärz nach Gerichtsprotokollen und anderen Dokumenten in seinem Roman „Büchner, eine deutsche Revolution“ erzählt. Das Drehbuch des Films beruht auf Edschmids Roman. Im Jahre 1834 schrieb der damals gerade 18 Jahre alte Student der Medizin Georg Büchner aus Darmstadt zusammen mit dem Butzbacher Pfarrer Weidig die wohl berühmteste Flugschrift der deutschen Literaturgeschichte, den „Hessischen Landboten“. Büchners neuer und mit aller Entschiedenheit darin ausformulierter Gedanke war, den auf blutige Unterdrückung gestützten Staat durch eine massenhafte Erhebung der Bauern aus den Angeln zu heben. Er stellte den verarmten Bauern das prasserische Leben bei Hofe und den ganzen Rattenschwanz von Adel, Bürokratie, Militär und Polizei gegenüber, die von ihnen lebten.

    Die von Büchners „Gesellschaft der Menschenrechte“ und dem Kreis um den Pfarrer Weidig geplante Revolution kam nicht zustande; ihr fehlte die Basis. Die meisten Bauern lieferten das Flugblatt bei den Gendarmen ab, - viele, bei denen man das Blatt entdeckte, verloren Haus und Hof, wanderten nach Amerika aus oder blieben Jahre lang in Festungshaft. Pfarrer Weidig wurde im Gefängnis durch den Untersuchungsrichter Georgi gefoltert, blieb aber bis zum Ende standhaft. Er starb in seiner Zelle unter ungeklärten Umständen an einem Schnitt in den Hals. Es ist aktenkundig, dass ein Informant namens Kuhl aus Butzbach aus dem innersten Kreis der Verschwörer gegen Bezahlung ratenweise seine Mitverschwörer verraten hat. Georg Büchner konnte nach Frankreich fliehen und wurde schließlich Privatdozent in Zürich, wo er schon 1837 an „Faulfieber vulgaris“ stirbt.