Im Land meiner Eltern

Dok.Film von Jeanine Meerapfel

BRD 1981, 16 mm, Farbe, 88 Min.

Jude sein in Deutschland, heute."

"Wenn es Hitler nicht gegeben hätte, wäre ich ein deutsch-jüdisches Kind geworden, mehr deutsch als jüdisch, geboren in einem kleinen süddeutschen Dorf. Aber ich bin in Argentinien geboren, meine Muttersprache ist spanisch. Vor 17 Jahren kam ich nach Deutschland."

Dies ist Jeanine Meerapfels Ausgangssituation, von der die Autorin und Regisseurin ihre Suche nach möglichen Wurzeln ihrer eigenen jüdischen Identität beginnt, eine Suche, die immer wieder konfrontiert wird mit der bundesdeutschen Realität, die sie vorfindet.

Dabei ging es ihr nicht um eine journalistische Bestandsaufnahme, um Statistik und Politik, sondern um eine Annäherung an die eigene Lebenssituation, voller Zweifel und Ängste, sich selbst, Deutschland und andere Betroffene mit einbeziehend.

 

"Jeanine Meerapfel hat trotz zahlreicher Gesprächssequenzen keinen langweiligen Dialogfilm gemacht. Sie versteht es, verbale geistige Auseinandersetzung mit filmischen Mitteln aufzubereiten."

Rhein-Neckar-Zeitung

 

"Ein zehnjähriges Mädchen, in New York geboren, in Berlin aufgewachsen, geht durch die Stadt, liest Schilder, Spruchbänder, nimmt ihre Gegenwart wahr, und Jeanine geht auf ihre Fragen und Verständnisschwierigkeiten ein. Auf einer der Häuserwände, die die Kamera abfährt, heißt es >Ausländer raus!<, doch die Kamera fährt weiter, setzt keinen Akzent, nimmt nur wahr: Dokumentation, nicht Pamphlet. Peter Schäfers Kamera, Jeanine Meerapfels eindringliche und doch zurückhaltende Texte und Interview-Fragen, das ist vorbildlicher Dokumentarfilm."

Kölner Stadt-Anzeiger