Die allseitig reduzierte Persönlichkeit - Redupers

Spielfilm von Helke Sander

BRD 1978, 16 + 35 mm, s/w, 98 Min.

"... ein in Maßen komischer Beitrag zu der Frage, warum aus Frauen so selten etwas wird."

Edda Chiemnyjewski ist freie Pressefotografin in Berlin West. Sie arbeitet mit einer Gruppe von Frauen an dem Projekt, Berlin zu fotografieren und diese Fotos an den Werbeflächen anzubringen. Dafür hat die Gruppe Geld zugesichert bekommen. Die Auftraggeber erwarten eine frauenspezifische Arbeit und eine den Tourismus fördernde Darstellung von Berlin West.. Die Fotografinnen beobachten die Stadt und machen Fotos von dem, was sie sehen

Es sind nicht die Bilder, die die Geldgeber sehen wollen. Die Frauen müssen Listen erfinden, ihre Absichten durchsetzen, Konflikte angehen. Sie sind es nicht gewöhnt, in der Welt ihrer Geldgeber zu taktieren.

 

"(...) Der Titel des Films parodiert die in Westberlin oft zu hörende Floskel des DDR-Funks von der "allseitig verwirklichten sozialistischen Persönlichkeit" und beschreibt recht drastisch das zerstückelte Leben der Fotografin Edda (von Helke Sander selbst recht eindrucksvoll gespielt), die sich auf keiner Ebene richtig entfalten kann. (...)

Sie (Helke Sander) hat jeden Anschein von rechthaberischer Ideologie vermieden. Ihr Erstling, auch wenn er manchmal zwischen Spielfilm und Essay schwankt, ist ein zärtliches und kenntnisreiches, manchmal auch selbstironisches Porträt dieser Edda und wächst doch wie selbstverständlich darüber hinaus zur Beschreibung einer Stadt, die so zerstückelt und begrenzt ist, wie diese tapfere Frau."

Peter Buchka in der "Süddeutschen Zeitung"

 

"Ein Berlin-Film und ein Film über eine Frau unter dem Einfluß des Lebens in dieser Stadt: Spröde auf den ersten Blick, aber auf den zweiten von einem erstaunlichen Reichtum des Details, der Phantasie, der Ironie."

Wolfram Schütte in der "Frankfurter Rundschau"