Die Regisseurin Sylke Enders


Sylke Enders über „Hab mich lieb!“

„Hab mich lieb“ ist wie alle meine Arbeiten ein figurenorientiertes Stück mit teilweise authentischem Hintergrund. Mich
interessiert die Geschichte vor allem unter dem Aspekt von Statuskämpfen und -wechseln der Figuren. Dabei spielen
für mich Ironie und Sarkasmus eine große Rolle. Abgesehen davon, dass diese Mittel unterhaltsam sind, vermögen sie
es meiner Meinung nach sehr gut, die Subtilität der Gefühle der Figuren in ihrer Widersprüchlichkeit, Verleugnung und
Verbergung zu zeigen. Für mich geben derartige komplizierte menschliche Charaktere mit ihren Entscheidungsnöten
und emotionalen Wechselbädern die Chance, sich der eigenen gemischten Gefühle klar werden zu können, die der
Denkweise folgt: „Die Wahrheit selbst ist widersprüchlich.“
Es war klar, dass das Gelingen der Geschichte stark von der Leistung der Schauspieler abhängig ist. Ich musste mich
intensiv auf die Suche begeben. Nach einem beschwerlichen Casting und Proben habe ich mich dann für weniger bekannte
junge Darsteller entschieden, wobei es mir besonders auf ein unprätentiöses, subtiles Spiel und die Fähigkeit,
wahrhaftig miteinander zu spielen, ankam.
Ich bin froh, dass dieser Film trotz doch hohem Produktionsniveaus bei der Ausstattung und der großen Zahl an Mitwirkenden
auch ohne weitere Fördergelder zustande kam - dank des unermüdlichen Einsatzes meiner Redakteuerin,
Andrea Hanke und meines Redakteurs Georg Steinert sowie des ganzen Teams.


Geb. 1965
in Brandenburg
1983-1987
Studium der Soziologie an der Humboldt-Universität Berlin
1989-1994
Studium der Gesellschafts- & Wirtschaftskommunikation an der HdK Berlin
seit 1987
Arbeit an div. Video, Super 8-Filmprojekten und Drehbüchern
seit 1993
Script/Continuity/Regieassistentin bei Film- und Fernsehproduktionen
1995
Drehbuchförderung vom Hamburger Filmbüro für abendfüllenden Spielfilm:
(AT) „Dita meets Rita“ seit Sept. 1996 Regiestudium an der dffb
März 2003 Förderung Talentfilm Drehbuch (Kuratorium junger deutscher Film) für
„Das Mondkalb“ (Drama, 90min.)

Filme (Auswahl)

1997 Auszeit
16mm, S/W, 6‘ (Lesben Film Festival Berlin 1998: Erster Preis)
1999 Hund mit T
16mm, F, 24‘ (Hamburger Kurzfilmfestival 1999)
2000 Immer mir
16mm, S/W, 15‘ (Hamburger Kurzfilmfestival 2001, Sehsüchte 2001,
Grenzland Filmtage, kurzfilmfestival münster 2001, Lost High Tapes März 2002)
2001 Kroko
Beta, F, 30‘ („Boomtown“-Produktion, dffb in Koproduktion mit SFB)
(Hamburger Kurzfilmfestival 2002, 2. Preis Otto-Ludwig-Piffl-Preis 2002,
1. Preis Flensburger Kurzfilmtage 2002)
2002 Kroko
35mm, F, 92‘ (Luna-Film GmbH in Zusammenarbeit mit SWR, HR u. RBB)
nominiert für First Steps 2003 und für Fernsehfilm-Festival Baden-Baden Nov. 2003,
Festivals: Hof 2003, Berlinale 2004
2003 Hab mich lieb!
35mm, F, 102‘ (Alfredfilms in Zusammenarbeit mit Mediapark Film-
u. Fernsehproduktion GmbH, dffb, WDR, ARTE) Welturaufführung: Filmfest München 2004

Drehbücher

2002 Kroko 90‘, Spielfilm
1. Fassung Schlitten auf schwarzem Schnee 70‘, Spielfilm
1. Fassung Domino 90‘, Spielfilm
2003 Hab mich lieb! 102‘, Spielfilm