•  
  •  
  •  

  •  


  • Kinder aus No. 67 oder Heil Hitler, ich hätt gern'n paar Pferdeäppel, Die

    PRESSESTIMMEN

    Der Film vermittelt Kindern und Erwachsenen ein anschauliches Bild der damaligen Zeit. Er verdeutlicht im Verhalten der Kinder und der Erwachsenen, wie die Nazis langsam durch Terror, begünstigt durch Arbeitslosigkeit und mit Duldung der Polizei, die Macht an sich reißen und ihre Diktatur aufbauen, der sich nur wenige entziehen bzw. Widerstand leisten. Der Film stellt auch einen Beitrag zu Bearbeitung und Verdeutlichung deutscher Zeitgeschichte dar und vermittelt vor allem Kindern, wie die Nazis an die Macht kamen und welche Auswirkungen das auf die Menschen hatte. ... Ein sehenswerter Spielfilm zu deutschen Zeitgeschichte für Kinder und Erwachsene.”
    Gildedienst, April 1980

    „Für viel der schönste Film der ganzen Berlinale: „Die Kinder aus Nr.67” von Usch Barthelmeß-Weller und Werner Meyer beim Jungen Forum. Es ist die Geschichte eines Berliner Hinterhofhauses in den letzten Jahren vor 1933. Ein Haus mit vielen Kindern (nur selten zuvor sah man Kinder so souverän, so selbstsicher vor der Kamera spielen), ein haus, in dem Sozialdemokraten und Nazis zusammenwohnen, Juden und Arier, Politische und Unpolitische. Ein Film aus deutschem Alltagsleben, der die Banalität des Bösen bis in die Spiele der Kinder zurückverfolgt, die die Erwachsenenwelt reflektieren. Kein Film, der spekulativ braunen Nebel ausleuchtet, eher einer, der leise Erkenntnisse vermittelt, der Erinnerungsund rationale Aufklärungsarbeit leistet, wie „Hitler möglich” wurde, zweifellos einer der wichtigsten und bestgemachten Filme dieses Jahres.”
    Göttinger Tageblatt, 4.03.1980

    „Der Film ist nicht nur deshalb sehenswert,weil er sich ernsthaft auf die Kinder und deren Psyche einlässt und dabei jene Effekte vermeidet, ohne die man in anderen sogenannten Kinderfilmen nicht auszukommen vorgibt. Der Film ist auch deshalb sehenswert, weil hier ein Stoff, der ohnehin schwierig genug aufzubereiten ist, mit äußerster Sorgfalt inszeniert worden ist. Es bleibt zu wünschen, dass „Die Kinder aus Nr.67” nicht als Kinderfilm abgetan wird. Nicht die Kinder waren an dem Debakel schuld, was nach 1933 kam. Sie waren nur Opfer.”
    Tip, August 1980

    „Ein Film, der Publikumsbegeisterung verbuchen konnte, war „Die Kinder aus Nr.67” oder „Heil Hitler, ich hätt gern`n paar Pferdeäppel ...” von Usch Barthelmeß-Weller und Werner Meyer. In detailgetreuen Bildern schildern die Regisseure das Milieu Berliner Hinterhöfe in den Jahren 1932/33. Im Mittelpunkt stehen die Kinder aus dem haus Nr. 67, ihre Freundschaften, Abenteuer und täglichen Sorgen. An ihrem Verhalten wird der gesellschaftspolitische Klimawechsel festgemacht. Die innige Freundschaft der beiden dreizehnjährigen Paul und Erwin zerbricht an dem Sieg des Nazi-Faschismus. Verprügelten sie anfänglich zusammen die wenigen Mitglieder der Hitlerjugend, so wird Paul 1933 selbst Träger der HJ-Uniform, die den Bruch ihrer Freundschaft besiegelt. „Die Kinder aus Nr. 67” berichtet mit viel Menschlichkeit über die Unmenschlichkeit jener Zeit und dürfte gleichermaßen für Kinder und Erwachsene von Interesse sein.”
    Rhein-Neckar-Zeitung, 15.04.1980

    „Durch dieses Herausgreifen eines kleinen übersichtlichen Lebensraumes, abseits aller in den Schulen meist nur vermittelten oberflächlichen Geschichtszahlen und -fakten, macht „Nr 67” Geschichte für Erwachsene und Jugendliche anfaßbar und ermöglicht, Beziehungen zu Erfahrungen mit der Gegenwart, mit ihren Neo-Nazigruppen, zu knüpfen. Neben der schauspielerischen Leistung der Kinderdarsteller besticht der Film durch die bis ins kleinste Detail historisch genau ausgestattete Szenerie.”
    Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 24.04.1980

    „Wir erleben jene Zeit mit den Augen der Kinder. Es sind die von der Regie rühmlich geförderte Frische, Frechheit und Kecke, die den Film eine bestechende Unmittelbarkeit geben. Hier wird nicht geschönt. Aber der didaktische Zeigefinger wird auch nicht zum Rohrstock und zur Schimpfe. Es ist alles Leben - ohne Lüge und mit viel Verständnis für die politischen Verstrickungen der älteren Generation.”
    Münchner Merkur 13.06.1980

    „Die im Zille-Miljöh kurz vor der Machtergreifung Hitlers angesiedelte Berliner Hinterhof- Studie macht sinnlich nacherfahrbar, was Armut, Arbeitslosigkeit und Nationalsozialismus damals bedeutet haben. Und der Film versteht es, das nicht nur Erwachsenen zu vermitteln; er spricht durch die im Mittelpunkt der Handlung stehenden Kinder gerade auch die jüngere Generation an.”
    Filmdienst Köln, Juni 1980