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  • Liebe Dich

    PRESSESTIMMEN

    Was heißt schon behindert?
    "Der Film aber ist weit mehr als der Blick hinter die Kulissen eines ganz besonderen Theaters. Behutsam nähern sich die beiden Autorinnen den Alltagswelten ihrer Protagonisten an. Es entstehen Porträts von Menschen, deren unverstellte Kreativität förmlich ansteckend ist. Schnell ist klar, dass der Begriff 'behindert' über die individuellen Temperamente und Talente rein gar nichts aussagt. (...) 'Liebe dich ...' ist eine intime, aber nie mitleidsvolle Annäherung an die Gefühle und Gedanken behinderter Menschen. Im Mittelpunkt des Films stehen Moritz, Sohn der Regisseurin des Theaters, und Nele, Tochter der bekannten Theaterschauspielerin Angela Winkler. Die jungen Erwachsenen, die beide das Down-Syndrom haben, sind ein Liebespaar - nicht nur auf der Bühne - auch in der Realität. Unbeschwert erzählen Moritz und Nele von ihrer Liebe, aber auch von Eifersucht und Traurigkeit. Nichts unterscheidet sie dabei von Menschen ohne Behinderung.
    Die spontane assoziative, Denk- und Spielweise des Ensembles von RambaZamba spiegeln die beiden Filmemacherinnen mit der Erzählstruktur, die sich sehr deutlich von anderen Dokumentationen absetzt. Der Film ist nicht in klare Kapitel gegliedert und er verzichtet auf jeglichen Kommentar. Stattdessen erlaubt er sich bisweilen gedankliche Sprünge, verliert Motive kurzzeitig aus dem Auge, um sie plötzlich wieder aufzunehmen. 'Liebe dich ...' ist wie das Theater RambaZamba: unwillkürlich, direkt und immer wieder überraschend."
    (K.Grimberg, Freies Wort/Suhl, 25.10.04)

    Wann ist der Mensch ein Mensch?
    "Im Berliner RambaZamba-Theater spielen Menschen mit Down-Syndrom Theater. Sie tun das dort nicht nur für sich selbst und ihre Familien - beispielsweise um besser leben zu können. (...) Im RambaZamba-Theater wird wirkliche Kunst gezeigt und zwar in mehrfacher Hinsicht. Denn einmal ist es die Kunst, die vom Können, von der Inspiration kommt und dann ist es auch noch die Kunst, Menschen aus sehr unterschiedlichen Sphären einander wirklich näher zu bringen - und dieses doppelte Kunststück gelingt Abend für Abend, immer wieder aufs Neue. Wer die auf der Bühne und die im Zuschauerraum anschaut, der spürt, hier wird beiden Seiten sehr viel gegeben, denn spätestens beim Applaus ist das allgemein gewordene Glück mit Händen zu greifen.
    Der Dokumentarfilm 'Liebe dich ...' von Sylvie Banuls und Sabina Engel hat mit sensibler Geduld und einer Dramaturgie des langen Atems die Welt des RambaZambas eingefangen. Der Film berührt, weil er seine Geschichte nicht nur mit den Worten, Gesten und Augenblicken der Protagonisten erzählt, und das tut er ausführlich und erhellend.
    Der Film geht auch deshalb sehr nahe, weil er mit den herausragenden Bildfindungen der Kamerafrau Sophie Maintigneux prunken kann, die mit ihren immer neuen Perspektiven, die sie wie aus einer unerschöpflichen Wundertüte zu zaubern scheint, uns in eine unentdeckte Welt voller unbekannter Menschen so mitnimmt, dass wie am Ende nicht nur emotional reicher geworden sind, sondern glauben, auch uns selbst ein wenig besser zu verstehen.
    Die Spiellust der behinderten Schauspieler überbordend zu nennen, ist fast eine Untertreibung. Ihre offenbare Freude, sich selbst zu zeigen, wird von der Theaterregisseurin Gisela Höhne (deren Sohn Moritz zu den besonders Vorgestellten gehört) so gelenkt und geleitet, dass Kunst und Lebenshilfe zu einer fruchtbaren und schöpferischen Einheit verschmelzen.
    Der Film 'Liebe dich ...' ist ein zutiefst menschlicher Film, und er ist ein großes Plädoyer für das Recht auf das Leben aller Gottesgeschöpfe, in welchem Zustand der Perfektion auch immer. PID-, Abtreibungs- und Euthanasie-Debatten erscheinen vor diesem Film in einem anderen Licht. Deshalb sei 'Liebe dich ...' auch denen empfohlen, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung dafür tragen, dass das uneingeschränkte Recht auf Leben in unserem Lande auch zukünftig gelten muss und von keiner noch so naturwissenschaftlich anmutenden scheinobjektiven Definition entsorgt werden kann."
    (I. Langer, Die Tagespost/Würzburg, 21.10.04)

    Kinder des Olymp
    "Nele und Moritz sind Menschen mit Down-Syndrom und haben ihre eigene Definition von Glück. Davon handelt der faszinierende Dokumentarfilm 'Liebe dich ...', der die beiden ungewöhnlichen jungen Künstler in ihren Familien und bei den Proben im Berliner Theater RambaZamba begleitet. Um die Liebe geht es in all ihren möglichen Formen; um die Liebe zwischen 'normalen' Eltern und ihren behinderten Kindern, und das Verliebtsein der Behinderten untereinander und um die abgründige Liebe der Medea, die gerade auf dem Spielplan steht und von Nele verkörpert wird. Medea war und ist die erklärte Lieblingsrolle von Angela Winkler. "Ich schau mir Neles Vorstellungen an und sie sich meine." Es gibt viele poetische Momente in diesem Film über die ganz eigene Darstellungskunst des mehrheitlich mit Behinderten besetzten Ensembles. (...)
    Die Dritte um Bund heißt Juliane. "Mir doch egal, wenn ich behindert bin. Ich bin ein ganz normaler Mensch", sagt die 17-Jährige selbstbewusst. Sie ist eine hingebungsvolle und anmutige Tänzerin und verzaubert das 'normale' Publikum wie das 'behinderte' Ensemble gleichermaßen."
    (Heike Runge, TIP/Berlin, 25.10.04)