•  
  •  
  •  

  •  


  • Tina Modotti

    PRESSESTIMMEN

    „Außergewöhnlich“
    Carla Rhode 1982 anläßlich der Uraufführung auf der Berlinale 1982
    „... und gäbe es Hunderte oder Tausende von Männern und Frauen wie Tina Modotti, die Welt würde sich verändern“, heißt es überschwenglich in einem der bewundernden Kommentare über diese außergewöhnliche Frau, der dieser Dokumentarfilm von Marie Bardischewski und Ursula Jeshel gewidmet ist. Aussagen von Freunden, verwandten, Mitarbeitern und Kollegen schließen schnell die Informationslücke über einen heute nicht mehr bekannten Lebensweg, der es wert ist, kennengelernt zu werden.
    Tina Modotti war Künstlerin, engagierte sich zunächst als Fotografin in Mexico City, wohin sie aus ihrer itaienischen Heimat emigriert war, in der Überzeugung, dass die Fotografie das am besten geeignete Mittel für sei war, „das Leben objektiv und in all seinen Erscheinungsformen festzuhalten“. Doch das genügte ihr bald nicht mehr. Es erschien ihr wichtiger, sich unmittelbar für die Menschen einzusetzen. Deshlab trat sie der Kommunistischen Partei bei und war für die Rote Hilfe tätig.
    Die mysteriösen, wohl nie ganz geklärten Todesumstände ihres Freundes - er war ein bekannter Parteifunktionär und wurde auf offener Straße erschossen -führten zu ihrer Ausweisung aus Mexico City. Sie fuhr zurück nach Europa, erst nach Berlin, von dort aus nach Moskau, kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg gegen den Faschismus und kehrte schließlich nach Mexico City zurück, wo sie 1942, noch keine fünfzig Jahre alt, einem Herzinfarkt erliegt.
    Auf einem der wenigen Fotos in diesem Film die sie selbst zeigen, ist ein sanftes, schönes Gesicht zu sehen, ein Gesicht, dem man die starke, leidenschaftliche Persönlichkeit, die sie gewesen sein muß, nicht ansieht. Pablo Neruda spricht in einem ihr gewidmeten Gedicht von ihrer zarten und zugleich eisernen Kraft, und so müssen es viele empfunden haben, die Tina Modotti gekannt habe, wenn sie von ihrer Zurückhaltung und Bescheidenheit sprechen und sich zugleich an ihre faszinierende Ausstrahlung erinnern.
    Auf allen Stationen ihres Lebensweges, der sie für damalige Verhältnisse in geradezu atemberaubender Freiheit und Kühnheit quer durch die Welt führt, hatte sie es verstanden, Freunde zu gewinnen und mit den politisch maßgebenden Persönlichkeiten und Künstlern bekannt zu werden. Um etwas von der Atmosphäre und dem jeweils Typischen ihrer Aufenthaltsorte zu vermitteln, haben die Autoren des Films Archivmaterial zwischen die Befragungen montiert - eine brilliante Sequenz aus dem Berlin der zwanziger Jahre, Straßenszenen aus Mexica City und Moskau - und damit ihre Biographie um ei hohes Maß an Authentizität bereichert. „So könnte es gewesen sein“ registrieert man beim Ansehen dieser Dokumente - ein schönes Ergebnis bei einem Dokumentarfilm.“ (Zitty Berlin)