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  • PRESSESTIMMEN

    "...wohldurchdachte und virtuos komponierte Geschichte" Schnitt


    "...selten hat man in jüngster Zeit im deutschen Film derart ausdrucksstarke Bilder von Gesichtern, Landschaften und Interieurs gesehen." www.programmkino.de


    " 'Glut' ist die Geschichte einer Obsession, versetzt mit den Insignien des wilden Osteuropa. (...) Die Welt ist schwarz-weiß, die Nacht ist stärker als der Tag." FAZ


    "...das Bild scheint selbst in starren Einstellungen leicht zu beben, so dass man den Atem zu spüren meint, den der Zuschauer mit dem Film atmet." Frankfurter Rundschau


    "Ein intensiver Kinofilm" choices


    "Und hier ist sie wieder, diese Verbindung zwischen Kino und Tod, die die Magie dieses Films ausmacht." www.programmkino.de


    "Licht und Schatten kommen aus natürlichen Quellen. Die Gasse atmet Einsamkeit. Gut so. Sie ist auch den Charakteren eigen." ND


    "Ein Solitär in unserer Kinolandschaft." Tagesspiegel/Ticket


    " 'Glut' kann nicht anders als ein Film in Schwarz-weiß sein, und seine Farbe ist grau - wie Hemd oder Pullover, wie die Tapeten, der zerstörte Asphalt, der abblätternde Putz an den Häusern." Tagesspiegel


    "Bereits für seinen Dffb-Hochschul-Abschlußfilm 'Verhängnis' bekam Fred Kelemen im Jahr 1995 den Bundesfilmpreis. Susan Sontag nannte dieses frühe Werk eine 'einzigartige visionäre Leistung'. Jetzt hat der in Berlin lebende Regisseur ein neuen, sein bisher überzeugendstes Werk vorgelegt: 'Glut'." www.programmkino.de


    "Die verwaschene Schwarzpalette des Films, der über weite Strecken nachts spielt und Dunkelheit in den verschiedensten Bedeutungen dramaturgisch akzentuiert, (...) als schlierig-pulsierende Zone an der Grenze zum Nichts, das unablässig an den Figuren und ihren sich auflösenden Welten nagt." film-dienst


    "Bewusst kehrt in diesen Momenten Kelemen das im Kino gewohnte Bild-Ton-Verhältnis um, rückt die Geräusche in den Vordergrund, die so ein Eigenleben gewinnen, auch weil im Rahmen des Bildes nichts zu sehen ist von dem, was man hört." taz


    "Die Obsession seines Helden, eines durchschnittlichen Mannes, der an einem Sommerabend absichtslos einen Abendspaziergang antrat, Zeuge menschlicher Tragödien wurde und sie zu seinen eigenen machte, wird in ihrer Alltäglichkeit schmerzhaft bewusst." ND


    "Erfahrungsräume zu entwerfen, die jeder für sich durchmessen muss." film-dienst


    "Seine Figur steht im Mittelpunkt einer Geschichte, in der es um allzu menschliche Themen geht: Einsamkeit, Versagen, Schuld, Hoffnung auf Vergebung und Sehnsucht nach Liebe." Hamburger Morgenpost


    "Existenzialistisches Drama mit Sogwirkung" Hamburger Morgenpost


    "Langsame Einstellungen in stimmungsvollen Schwarzweiß-Bildern prägen das Drama des lettischen Filmemachers Fred Kelemen und einen der Höhepunkte des Internationalen Forums des jungen Films in diesem Jahr." www.kino.de


    " 'Glut' ist durchweg vor allem in visueller Hinsicht perfekt gestaltet, und wenn Kelemen mit dem ersten bewussten Blick seiner Protagonisten und dem letzten gesprochenen Satz eine Klammer um seine Erzählung legt, wird einem die gestalterische Meisterleistung umso deutlicher vor Augen geführt." Schnitt


    "Wer die Konzentration und die Aufgeschlossenheit mitbringt, sich von einem wortkargen und dennoch aussagekräftigen Film verzaubern zu lassen, dem sei "Glut" mit Nachdruck ans Herz gelegt." Schnitt


    "Die visuell radikale Bildsprache dieser düsteren Schwarzweiß-Ballade knüpft an beste osteuropäische Filmtradition und westlichen Film Noir-Stil an." www.programmkino.de


    "Die Größe seiner Filme liegt nicht in referierbaren Inhalten, sondern in der abgründigen Erfahrung von Kino als einer Sphäre ästhetisch-existentieller Unmittelbarkeit, die sich erst in einem zweiten Schritt in die Welt der Diskurse überführen lässt." film-dienst


    "Kelemens Verwandtschaft mit den Metaphysikern des Kinos erschöpft sich jedoch nicht im Stilistischen; mit Bresson, Tarkowskij und Tarr verbindet ihn (...) vor allem die Nähe zu philosophischen Themen." film-dienst


    "...ist Kelemen mit 'Glut' etwas Besonderes gelungen." ND


    "Gesprochen wird wenig, dafür drängen sich Geräusche wie Straßenlärm oder Hundegebell in den Vordergrund, deren Quelle in den ausdrucksstarken Bildern nicht zu sehen ist. Hamburger Morgenpost


    "Dafür wird man dann aber mit großartigen Sequenzen wie jener belohnt, wenn die Hauptfigur anderntags zu der Brücke zurückkehrt, die nun im breiten Sonnenlicht da liegt. (...) Eine absolut stimmige, in ihre Atmosphäre bezwingende und obendrein noch ungeschnittene Sequenz , deren reflektierbarer 'Inhalt' - das schlechte Gewissen treibt an den Ort der unterlassenen Hilfeleistung zurück - im markanten Gegensatz zur Länge und dem enormen Assoziationsfeld steht, das durch die insistierende Bildsprache eröffnet wird." film-dienst



    Anläßlich der Uraufführung auf dem INTERNATIONALEN FORUM DES JUNGEN FILMS, Berlinale 2005, schrieb Thomas Rothschild in der Stuttgarter Zeitung:
    Tod durch (Nicht-)Einmischung
    "Es ist Nacht. Ein Mann steigt eine Treppe hoch zu einer Brücke. Er sieht eine Frau am Brückengeländer, geht vorbei. Er hört, wie die Frau ins Wasser springt und um Hilfe schreit. Danach ist sie verschwunden. In einer Bar nahe der Brücke findet der Mann die Handtasche der Frau und drei Briefe an einen Geliebten, den sie von jeder Schuld freispricht. Der Mann findet den Geliebten, macht ihm, halb betrunken, Vorwürfe und fordert ihn zur Reue auf. Der Geliebte geht in die Toilette und erschießt sich. Kurz darauf trifft der Mann zufällig die Frau, die er tot wähnte. Er entschuldigt sich bei ihr. Sie geht, ohne ein Wort, daheim erwartet von ihrem Mann und ihrem Kind, die sie wegen des Geliebten verlassen hatte.
    So hintergründig und vielschichtig diese Geschichte ist, so ironisch oder auch fatalistisch ihre Botschaft scheint, wonach alles falsch ist - Heraushalten ebenso wie Einmischung -, so einfach ist sie strukturiert. Was aber den Film GLUT zu einem Höhepunkt des Internationalen Forums des jungen Films in diesem Jahr macht, sind die Bildsprache und der Rhythmus. Wie schon in seinen früheren Filmen arbeitet Fred Kelemen mit extrem langen Einstellungen. Schwarzweiß ist hier nicht mehr, wie vor der Erfindung des Farbfilms, ein Mangel, sondern, im Gegenteil, gegenüber der Beliebigkeit von Buntfilmen eine ästhetische Entscheidung für die Ausdruckskraft von Grauwerten. Anstelle eines penetranten Musikteppichs erzeugen hier Endlosschleifen von Geräuschen - Vogelgeschrei, Kinderlärm, Hundegebell, ein vorbeifahrender Zug - jeweils über eine Sequenz hinweg intensive Stimmungen.
    ... Auch Kelemen, der seinen neuen Film in Riga gedreht hat, setzt seit je auf das Prinzip Langsamkeit und befindet sich damit in einer zwar ehrwürdigen cineastischen Tradition, die von Bresson und Fassbinder bis zu Tarkowski und Sokurov reicht, aber auch in Opposition zum herrschenden Trend der sinnlosen Beschleunigung. Seine Bilder laden zur kontemplativen Betrachtung ein und gewinnen gerade dadurch eine philosophisch-literarische Qualität. GLUT erinnert, sei es vom Autor gewollt, sei es durch Koinzidenz, an die Romane von Dostojewski und an Puschkins „Eugen Onegin“. Die russische Sprache spielt auch unmittelbar eine Rolle: Dem Geliebten schreibt die lettische Frau auf Russisch, mit ihm spricht die lettische Hauptfigur Russisch - ein Effekt freilich, der durch die Untertitelung nicht vermittelt werden kann und bei einer Synchronisation ganz verloren ginge.
    Und wenn man sich bei uns über den Publikumserfolg deutscher Produktionen freut, welche die pessimistischen Prognosen der neunziger Jahre zu widerlegen scheinen, dann sollte man neben den Knüllern die sperrigeren Filme nicht übersehen, auch wenn sie eher bedrücken als erheitern. Wir amüsieren uns zwar nicht zu Tode. Und wir müssen nicht unbedingt zwischen Klamauk und Tiefsinn wählen. Aber etwas mehr als die Wochenendshows im Fernsehen darf das Kino dem Zuschauer schon abverlangen.
    Kelemen tut das. Übrigens: mit weniger Geld dürfte schon lange kein deutscher Film mehr produziert worden sein. Wenn sonst nichts, dann müsste doch dies überzeugen."