| The Visitor | ||
Mumbai, Shanghai und Sao Paulo 2014, 79 Min., Farbe, Blu-ray | |||
STAB | |||
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TEXTE ZUM FILM | |||
Directors Statement Ich lebe in einer globalen Realität von der ich nicht nur weiß, dass sie konstruiert ist, sondern die ich auch noch nicht mal zu fassen bekomme. Was wirklich passiert, das lese ich in Zeitungen, ich habe selbst kaum ein Verhältnis dazu. Zudem weiß ich natürlich, dass auch die Zeitungen über diese Realität nicht nur berichten, sondern sie zugleich schaffen. Ich fühle mich in diesem Konstrukt wie eine verwirrte Besucherin, die sich an die beliebig aufgestellten Regeln des Hauses reibt, ohne sie im Einzelnen zu kennen. Wie könnte ich sie also einfach dokumentieren? Bei the visitor habe ich eine fast kindlich einfache Anordnung geschaffen, die versucht meine tiefsten Fragen und Sehnsüchte und die gegenwärtige Welt zu berühren. Ich suche in Megastädten der Schwellenländer, also in zukunftsträchtigen Metropolen ohne Anfang und Ende, auf der Straße zufällige Begegnung mit Unbekannten. Ich sag nicht, hallo ich bin Katarina, wer bist du. Ich sage nichts und vermittle damit: Wer wir zu sein meinen ist nicht wichtig. Was machen wir jetzt miteinander? Ich schaffe mit kleinsten Verschiebungen neue Regeln für diese Begegnung. Wie mit der Tatsache, dass ich nicht spreche. Und dass ich die Begegnung mit den Menschen mit einer Kamera aufsuche. Dass ich also dieses Kunstmittel, überhaupt Kunst im realen Leben benutze, um mit anderen Menschen spontan und interaktiv eine kleine neue Wirklichkeit zu schaffen. Etwas, von dem wir beide vor dieser Begegnung nicht wussten. Etwas, dass ich mir nicht ausdenken konnte. Etwas, das nicht aus der Begrenzung meines kleinen Schädels, also aus meinem Konstrukt kommt. Mehr kann ich von Kunst nicht wollen. |